Im Bereich von Sanierungen werden Betroffene ebenfalls häufig übervorteilt. Einerseits wird Schimmel oft völlig unfachmännisch durch einfaches Überstreichen mit Wandfarbe „saniert“, mitunter sogar mit meist unnötiger fungizider Farbe, andererseits wird dem Kunden suggeriert, dass eine Desinfektion (Kalt-Vernebeln von Wirkstoffen) oder gar eine Luftreinigung unbedingt nötig sei.
Diese hat jedoch meist die gegenteilige Wirkung: auch in abgestorbenem Zustand gesundheitlich relevante Pilzbestandteile aus einer unzureichenden Reinigung können dann analytisch nicht mehr nachgewiesen werden.
Erfahrungsgemäß erfolgt durch das Vernebeln keine vollständige Abtötung vor allem der sehr widerstandsfähigen Sporen. Eine meist teure Sterilisierung von Räumen mit fungiziden Wirkstoffen (Kalt-Vernebeln) im Zuge einer Sanierung wird daher im Allgemeinen als überflüssig und kontraproduktiv erachtet. Sowohl das deutsche Umweltbundesamt, der Bundesverband Schimmelpilzsanierungen und der Arbeitskreis Innenraumluft am Umweltministerium raten von Desinfektionsmaßnahmen mit nicht nur kurzfristig wirksamen Präparaten als Standardmethode für Schimmelsanierungen auch deshalb dringend ab, da gesundheitliche Wirkungen nicht ausgeschlossen werden können.